Ich sehe es jedesmal bei der Vorbereitung der Braut am Morgen. Kleine Momente, in denen die Braut ihr Kleid und ihren Schleier berührt. Die Art, mit der sie sich umdreht, ihre Hände hebt, ihre Haare richtet.
Natürliche Eleganz.
Das ist es, was ich in meinen Fotos festhalten möchte. Keine dramatischen Gesten, keine steifen Posen. Sondern natürliche Eleganz, so wie ich sie sehe, wenn die Braut sich der Kamera nicht bewusst ist. Wenn ich dem Brautpaar später Anweisungen während der Paarbilder gebe, ist das immer mein Ziel - habe ich das immer vor Augen.
Am Hochzeitstag gibt es allerdings eine klitzekleine Hürde, die der natürlichen Eleganz ab und zu im Weg steht.
Und das ist das wunderschöne, mit viel Sorgfalt ausgesuchte Hochzeitskleid.
Wie oft trägt man in seinem Leben ein bodenlanges wallendes Kleid, vielleicht noch mit Schleppe?
Ich spreche hier nicht von den gefürchteten Sahnebaiser-Kleidern. Denn viele moderne bodenlange Kleider haben eine kleine oder etwas längere Schleppe. Manchmal ist auch nur der Stoff so geschnitten, dass das Kleid hinten etwas länger ist als vorne, und daher auf dem Boden aufliegt. Ich finde das auch wunderschön.
Früher, als solche Kleider zu der Alltagsmode gehörten, wurde man von Hauslehrern unterrichtet, wie man sich in so einem Kleid bewegt.
Wenn man Glück hat, bekommt man heute von dem Brautmodengeschäft eine kleine Einführung. Und dann kann man natürlich noch in aller Heimlichkeit üben :)
Hier ein paar Tips von mir, aus meiner eigenen Erfahrung:
1) Gehen mit der Schleppe Zunächst gilt, das man auf GAR KEINEN FALL rückwärts gehen kann. Das macht man oft instinktiv, und schwupps, schon steht man von innen auf dem Kleid. Stolpergefahr!
Wenn man draußen oder auf feuchtem Untergrund läuft, schlägt man die Schleppe einfach über den linken Arm (so dass man den rechten Arm seinem Partner reichen kann).
Auf trockenem Untergrund lässt man die Schleppe einfach auf dem Boden liegen. Natürlich wird sie im Laufe des Tages so von unten etwas dreckig werden, das ist nicht zu vermeiden - aber das Kleid wurde ja extra für diesen einen Tag gekauft, und ihr wollt euren Auftritt geniessen!
Um sich nicht im Stoff zu verheddern, sollte man in kurzen, festen Schritten gehen. Gutsitzende Schuhe sind auch ein Bonus. Wenn das Kleid immer noch 'stört', kann man den Rock in Kniehöhe mit der linken Hand greifen und leicht anheben.
Für den Hochzeitstanz kann man sich die Schleppe entweder wieder über den Arm legen, oder sie hochstecken (viele Brautläden bringen dazu, versteckt, einen Knopf an), oder mit einer "Armschlaufe", die an der Schleppe angebracht ist, über das rechte Handgelenk streifen.
2) Ein- und Aussteigen aus dem Auto Hier greift man auf beiden Seiten in Pohöhe in das Kleid und zieht es samt Unterrock bis zur Hüfte nach oben. Jetzt sind die Füße frei und man kann ohne Hilfe einsteigen. Wenn man aussteigt, das Kleid wieder leicht anheben und wenn man steht, aus dem Handgelenk schütteln. Das Kleid fällt so wieder in Form.
3) Hinsetzen Man sollte sich dem Stuhl in Form eines kleinen Halbkreises nähern und dann von der Seite daraufsetzen. So liegt die Schleppe bereits in Position und man verheddert sich nicht.
4) Treppen steigen Das Kleid seitlich mit der linken Hand auf Kniehöhe anheben. In kleinen Schritten gehen. Für große weitläufige Treppen ist es ratsam, sich auf einen Partner oder das Geländer zu stützen. Dieser sollte euch seinen linken Arm zum Aufstützen reichen. Ich finde, es hat auch was sehr romantisches, dieses 'die Treppe-herunterschweben'!
Ich hoffe, diese Tips waren hilfreich!
Liebe Grüße, Mareike
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